Guter Auftakt für die deutschen Speedfahrer, weiterer Rückschlag für die DSV-Technikerinnen: Skirennfahrer Andreas Sander raste beim ersten Super-G am Samstag in Val d’Isere gleich in die Weltelite und war mit Rang acht zufrieden.
«Die Platzierung schaut ganz gut aus, die nehme ich so mit. Aber ich bin nicht zufrieden mit meiner Fahrweise», sagte der 31-Jährige aus Ennepetal selbstkritisch. «Es war ein ganz ordentlicher Start, aber kein guter.»
Bundestrainer Christian Schwaiger lobte seinen Schützling. «Das Ergebnis von Andi Sander ist sehr erfreulich. Das war ein guter Start in die Saison. Das von Peppi Ferstl war okay», sagte Schwaiger. Als Bester des DSV-Sextetts wies Sander beim «Kriterium des ersten Schnees» nur einen Rückstand von 0,88 Sekunden auf Sieger Mauro Caviezel auf. Der Schweizer setzte sich gegen den Norweger Adrian Smiseth Sejersted und Christian Walder (Österreich) durch und feierte seinen ersten Weltcupsieg überhaupt. Der ehemalige Kitzbühel-Sieger Josef Ferstl verpasste als 18. einen Platz in den Top 15 nur um einige Hundertstelsekunden.
Bei schwierigen Bedingungen mit Schneefall auf der leicht verkürzten Strecke war in Abwesenheit des an der Hüfte operierten Thomas Dreßen, der daheim die Daumen drückte, für das Top-Duo Sander und Ferstl sogar noch mehr drin. «Es war von oben bis unten nicht das Risiko, das ich mir gewünscht habe. Ich bin nicht so gut mit den Schneeverhältnissen zurechtgekommen», resümierte Sander, der nur um 34 Hundertstelsekunden am Podestplatz vorbeiraste und schneller war als Topfahrer wie Beat Feuz oder Aleksander Aamodt Kilde.
Eine bessere Platzierung vergab auch Ferstl. «Ich muss an der ein oder anderen Stelle noch mutiger fahren», befand er. «Jetzt freue ich mich auf die Abfahrt.» Romed Baumann wurde 35., die übrigen DSV-Starter Simon Jocher, Dominik Schwaiger und Manuel Schmid kamen nicht ins Ziel. «Die restliche Mannschaft hat noch ziemliche Fehler gemacht. Es war bei diesen Verhältnissen aber schwierig für die hinteren Startnummern», sagte der Trainer, der auf eine Steigerung bei der Abfahrt am Sonntag an selber Stelle hofft.
Wie schwer es die DSV-Technikerinnen nach dem Rücktritt der Frontfrau Viktoria Rebensburg haben, zeigte der zweite Riesenslalom der Saison in Courchevel. Wie schon zum Auftakt in Sölden erreichte keine Deutsche den zweiten Durchgang. Als 32. im ersten Lauf war Marlene Schmotz noch am nächsten dran, am Ende fehlten ihr gut zwei Zehntelsekunden zum Finale. «Sie kann das Positive mitnehmen. Die Basis passt, es fehlt noch das Selbstvertrauen», sagte Rebensburg bei ihrem Debüt als Expertin beim TV-Sender Eurosport. Andrea Filser und Lisa Marie Loipetssperger landeten auf den Plätzen 38 und 39. Beim Riesenslalom am Sonntag haben sie die Chance, es besser zu machen.
Ihren vierten Saisonsieg vergab Petra Vlhova, die nach dem ersten noch führte. Die 25 Jahre alte Slowakin rettete nach verpatztem zweiten Durchgang aber noch Rang drei. Die Italienerin Marta Bassino gewann nach Sölden auch den zweiten Riesenslalom der Saison vor der Schwedin Sara Hector. US-Star Mikaela Shiffrin ist noch auf Formsuche und wurde nach schwachem zweiten Lauf mit einem Rückstand von 1,70 Sekunden nur Vierte.