Auch ohne ihren verletzten Spitzenfahrer Thomas Dreßen haben die deutschen Skirennfahrer am ersten Speed-Wochenende der WM-Saison mit Top-Platzierungen überzeugt.
Andreas Sander und Romed Baumann rasten beim sensationellen Abfahrtssieg des Slowenen Martin Cater am Sonntag in Val d’Isere in die Top-Ten und sorgten für zufriedene Gesichter im Deutschen Skiverband (DSV).
Nach Platz acht am Samstag im Super-G landete Sander bei der Abfahrt sogar auf Rang sieben. Zum Podest fehlten dem 31-Jährigen aus Ennepetal am Ende nur drei Zehntelsekunden. «Ich bin mega zufrieden, weil ich mich persönlich mehr oder weniger überwunden habe», sagte Sander, der noch mal «Kleinigkeiten gemacht», das Material geändert und am Schuh getüftelt hatte. «Das hat mir von der ersten Kurve an mega viel Selbstvertrauen gegeben. Es ist ein mega Saisoneinstand. Das hätte ich mir wirklich nicht erträumt.».
Auch Baumann glänzte nach dem enttäuschenden 35. Rang im Super-G in seiner Lieblingsdisziplin als Neunter: «Es war ein cooler Tag. Ich bin mit meiner Fahrt voll zufrieden. Natürlich gibt es hier und da immer Kleinigkeiten, die man verbessern könnte», sagte der gebürtige Österreicher, der seit seiner Hochzeit 2019 für den DSV startet. «Auch teammäßig ist es ganz cool. Wir können erhobenen Hauptes abreisen.»
Nicht ganz so gut lief es für die weiteren Deutschen. Insbesondere Josef Ferstl, der nach Rang 18 im Super-G mit seiner Vorstellung in der Abfahrt noch weniger glücklich sein konnte. Der 31-Jährige landete auf Rang 38 und damit sogar noch hinter seinen Teamkollegen Dominik Schwaiger, der als 21. einige Weltcuppunkte sammelte, und Manuel Schmid (33.) und nur knapp vor Simon Jocher (42.).
Insbesondere Sander zeigte in Abwesenheit des an der Hüfte operierten Dreßen, dass er in beiden Speed-Disziplinen in die Bresche springen kann und zum Favoritenkreis zählt. Dabei hatte er nach dem Super-G und 0,88 Sekunden Rückstand auf Sieger Mauro Caviezel (Schweiz) noch mit sich gehadert. «Da war ich nicht zufrieden mit meiner Fahrweise», sagte Sander nach dem «ordentlichen Start». Am Sonntag konnte er aber strahlen: «In der Abfahrt hatte ich hier ja schon öfter zu kämpfen. Und generell brauche ich zum Saisonstart öfter etwas Anlauf. Mit Romed zwei Leute in den Top Ten, das ist grandios. Ziel wäre in Zukunft natürlich, mit mehreren da vorne zu landen.»
Für eine dicke Überraschung sorgte Cater mit seinem ersten Weltcupsieg. Mit der Startnummer 41 verdrängte der 27 Jahre alte Slowene am Sonntag noch den Österreicher Otmar Striedinger und den Schweizer Urs Kryenbühl auf die Plätze zwei und drei. Cater hatte in seinen 94 Weltcuprennen zuvor noch nie einen Podestplatz belegt.