Grund zu freuen: Dawid Kubacki aus Polen reagiert auf seinen Gewinn. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Grzegorz Momot/PAP/dpa)

Als Sieger Dawid Kubacki inmitten der frenetischen polnischen Skisprung-Party lautstark gefeiert wurde, war der Auftakttag für Deutschlands Hoffnungsträger längst beendet. Markus Eisenbichler, Andreas Wellinger und Karl Geiger erlebten in Wisla einen ernüchternden Auftakt.

«Es ist heute mit dem Regen, der die ganze Zeit anhält, extrem schwer. Die Bedingungen sind zudem wechselhaft», sagte der deutsche Meister Wellinger, der mit Rang 23 deutlich hinter den Erwartungen blieb. Während Eisenbichler als 13. zumindest in der Nähe der besten Zehn war, erwischte Weltmeister Geiger auf Rang 34 einen echten Fehlstart.

«Da reicht oft schon ein Fehler»

So fand die Schanzen-Show mit faszinierenden Versuchen von Sieger Kubacki, dem Zweiten Halvor Egner Granerud (Norwegen) und dem Dritten Stefan Kraft (Österreich) ohne deutsche Beteiligung in der Spitze statt. Bei der Matten-Premiere als Start in den längsten Winter der Skisprung-Geschichte machten den Schützlingen von Bundestrainer Stefan Horngacher eigene Aussetzer und die Verhältnisse Probleme. «Da reicht oft schon ein Fehler, dann ist es drei, vier Meter zu kurz», stellte Wellinger in der ARD fest. Die Verhältnisse mit dem stoppenden Regen verglich er mit einem Auto, das in eine Pfütze fahre.

Die erste Standortbestimmung in dem langen Winter mit Vierschanzentournee und WM in Planica ging für das deutsche Team daneben. Dabei waren vor allem Wellinger und Geiger mit großen Ambitionen in die Saison gestartet. Dass dann Pius Paschke beim Auftakt als Zwölfter der beste Deutsche werden würde, kam vollkommen unerwartet. Denn Paschke hatte sich erst in einer internen Qualifikation das sechste und letzte Ticket gegen Stephan Leyhe gesichert.

Dieses Jahr: früher Saisonstart

Schon am Freitagabend in der Qualifikation hatte es ähnlich ausgesehen: Geiger, Eisenbichler und Wellinger patzten, der beste Deutsche war Philipp Raimund auf Rang vier.

Fernsehzuschauer mussten sich an die wenig winterliche Optik mit Matten und viel Grün zunächst einmal gewöhnen. Um der Fußball-WM (20. November bis 18. Dezember) auszuweichen, beschloss der Weltverband Fis diesmal einen besonders frühen Saisonstart. Die Matten könnten angesichts des Klimawandels aber künftig häufiger zum Einsatz kommen. «Die Frage der Zukunft wird nicht sein, was wir wollen – sondern was wir können. Was ist in unserer Gesellschaft noch darstellbar? Es ist schon die Frage: Was ist der richtige Weg?», sagte Deutschlands Teammanager Horst Hüttel am Samstag.

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