Bei der WM-Premiere des Monobob siegte US-Pilotin Kaillie Humphries vor Stephanie Schneider (l) und Laura Nolte (r). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa)

Stephanie Schneider und Laura Nolte haben bei der WM-Premiere im Monobob Silber und Bronze geholt.

Zwar konnte das Duo den Sieg der wohl besten Pilotin der Welt, Kaillie Humphries aus den USA, nicht verhindern – mit Blick auf das Olympia-Debüt der Disziplin in Peking 2020 sollte es aber Auftrieb geben. «Letzte Woche ist es uns nicht gelungen, umso schöner, dass es jetzt geklappt hat», sagte Schneider, die zur Halbzeit noch in Führung lag.

Doch Humphries fuhr in Altenberg zweimal Bahnrekord und schraubte die Bestzeit auf 59,47 Sekunden. «Es macht einen Riesenspaß, ich habe so für die Disziplin gekämpft», sagte die nun fünfmalige Weltmeisterin in der ARD. Nach vier Läufen hatte sie 0,50 Sekunden Vorsprung auf Schneider vom WSC Oberwiesenthal. Dritte wurde die Winterbergerin Nolte, die 2016 Jugend-Olympiasiegerin im Monobob wurde.

«Ganz unter Kontrolle hab ich den Bob noch nicht», gab Schneider zu und betonte: «Lieber hätte ich diese Medaille im Zweier mit dem Team geholt.» Nolte war enttäuscht über ihren Finallauf, ansonsten aber zufrieden: «Ich hatte die Disziplin von Anfang an angenommen. Vielleicht hat es jetzt bei den ein oder anderen auch Klick gemacht», sagte sie.

Zweierbob-Olympiasiegerin Mariama Jamanka vom BRC Thüringen verbuchte mit Rang vier ihr bestes Ergebnis in diesem Winter. «Damit kann ich leben, es war meine bisher beste Quote, alles gut», fand die wohl größte Kritikerin versöhnliche Worte: «Es ist aber noch nicht im fahrerischen Topbereich.» Die Wiesbadenerin Kim Kalicki wurde Sechste.

Auffällig war, dass kaum eine Pilotin ohne Bandenberührung oder Quersteher die anspruchsvolle Piste herunter kam. Mitfavoritin Elena Meyers-Taylor aus den USA stürzte sogar zweimal – ihr Schlitten richtete sich jedoch immer wieder auf. Auch Breeana Walker aus Australien, zweimal Siegerin in diesem Winter, gab nach einem Sturz im dritten Lauf auf.

Der von einem Münchner Hersteller produzierte Einheitsbob für 22.000 Euro ist leichter und deutlich langsamer als ein Zweierbob. «Daher rutscht er leichter und bricht im Heck auch schneller aus», erklärte Jamanka. Zudem sind die Geräte unterschiedlich schnell. Trotz drei kapitaler Fehler im dritten Lauf verlor Humphries keine Zeit im unteren Bahnteil. «Ihr Material ist wohl ganz gut», meinte Nolte.

Cheftrainer René Spies war nach der zuletzt kontrovers geführten Debatte um den Monobob zufrieden. «Ziel voll übertroffen, wenn man gesehen hat, wie wir zuletzt in der Bahn verprügelt wurden. Es war eine gute Antwort von allen.»

Von Frank Kastner, dpa

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