Das Auftakttraining zum Bob-Weltcup in Altenberg ist von zwei schweren Stürzen überschattet worden. Zweierbob-Weltmeister Johannes Lochner aus Berchtesgaden stürzte mit dem Viererbob in der Kurvenpassage 13/14, wie auch der Schweizer Pilot Michael Vogt.
«Wir klären gerade ab, ob im Bereich Halswirbel bei Hansi etwas passiert ist», sagte Cheftrainer René Spies der Deutschen Presse-Agentur. Leichte Entwarnung gibt es für Anschieber Erec Bruckert, der aus dem Gefährt geschleudert wurde. Er wurde danach zur Untersuchung ins Krankenhaus gefahren.
WM-Mitfavorit Lochner muss auf den Weltcup an diesem Wochenende verzichten. «Jetzt müssen wir schauen, ob es für die WM in Winterberg reicht», sagte Spies. Die Titelkämpfe im Hochsauerland starten in der kommenden Woche.
Noch schlimmer erwischte es den Schweizer Bob in dieser schwierigen Passage. Vogts Anschieber Sandro Michel wurde ebenfalls aus dem Bob geschleudert. Nach dem Sturz rutschte der 210 Kilogramm schwere Schlitten vom ansteigenden Zielauslauf über die Bahn zurück und erwischte den benommen auf dem Eis liegenden Schweizer mit voller Wucht. In einer solchen Situation kann ein Viererbob eine Geschwindigkeit von rund 50 bis 60 Kilometer pro Stunde erreichen.
Dabei verletzte sich Michel schwer. Der 27-Jährige wurde mit dem Helikopter ins Krankenhaus nach Dresden geflogen. Wie der Schweizer Verband Swiss Sliding mitteilte, zog sich Michel Verletzungen am Brustkorb sowie im Becken- und Oberschenkelbereich zu, die operiert werden mussten. Er sei inzwischen stabil, hieß es. Pilot Vogt habe eine schwere Gehirnerschütterung und Prellungen davongetragen.
Auf der Bahn in Altenberg wurde eine Untersuchung zum Unfallhergang eingeleitet.