US-Superstar Mikaela Shiffrin hat ein weiteres Kapitel Ski-Geschichte geschrieben.
Gleich bei ihrem ersten WM-Start in einer alpinen Kombination sicherte sich die Amerikanerin in Cortina d’Ampezzo den Titel. Die 25-Jährige siegte bei dem Event mit Super-G und Slalom mit 0,86 Sekunden Vorsprung vor der slowakischen Gesamtweltcupführenden Petra Vlhova. Dritte wurde die Schweizer Olympiasiegerin Michelle Gisin (+0,89). «Das war ein großartiger Tag», sagte Shiffrin im ORF.
Bei den Männern holte der Österreicher Marco Schwarz Gold vor Titelverteidiger Alexis Pinturault aus Frankreich. Simon Jocher kam als einziger deutscher Starter auf einen starken fünften Platz.
Shiffrin habe gezeigt, dass sie aktuell «die kompletteste Fahrerin» sei, sagte Gisin in der ARD anerkennend. «Sie hat zwei super Läufe durchgezogen.» Durch ihren insgesamt sechsten WM-Titel zog Shiffrin in der ewigen Bestenliste mit der Schweizerin Erika Hess gleich. Lediglich die Deutsche Christl Cranz (12), die Französin Marielle Goitschel (7) und die Schwedin Anja Pärson (7) haben bei den Frauen noch öfter WM-Gold gewonnen als die Ausnahmeathletin aus den USA.
Und Shiffrin, die inzwischen bei insgesamt neun WM-Medaillen steht, könnte in Cortina sogar noch nachlegen. Sowohl im Riesenslalom am Donnerstag als auch im Slalom am Samstag zählt sie in den Dolomiten, wo sie vergangenen Donnerstag bereits Bronze im Super-G gewonnen hat, erneut zu den Favoritinnen. Genau wie ihre Dauerrivalin Vlhova – es dürften also noch spannende Duelle zwischen den beiden bevorstehen.
Die Italienerin Federica Brignone, die nach dem Super-G der Kombination noch geführt hatte, schied indes wie etliche weitere Fahrerinnen im Slalom aus. Eine deutsche Athletin war nicht am Start.
Bei den Männern bestritt wenigstens ein DSV-Athlet den Zweikampf – und konnte dabei voll und ganz überzeugen. Der 24 Jahre alte Jocher kam auf Platz fünf (+2,46) und schnitt damit genauso gut ab wie Linus Straßer vor zwei Jahren im schwedischen Are. Besser war ein deutscher Fahrer in einer WM-Männer-Kombi letztmals vor 61 Jahren in Squaw Valley. Hans-Peter Lanig wurde damals Dritter.
Jocher erzielte die neuntschnellste Zeit im Super-G und hielt als Speed-Spezialist bei dem von vielen Ausfällen geprägten Slalom auf eisiger Piste gut mit. Dabei hatte er lediglich vier Trainingstage in der Saison – zwei davon in einer Skihalle – absolviert. «Ich kann mehr als zufrieden sein mit meiner ersten WM», resümierte Jocher.