Anna Seidel hat ihren glänzenden Auftritt bei den Europameisterschaften der Shorttracker in Danzig mit drei Medaillen gekrönt.
Die 22 Jahre alte Dresdnerin lief nach der ersten EM-Silbermedaille ihrer Karriere über 1500 Meter am Vortag am Sonntag auch über 1000 Meter als Dritte auf das EM-Podest. Als Zweite des Superfinals der besten Acht über 3000 Meter gelang ihr dann mit Silber und damit ihrer ersten EM-Medaille im Mehrkampf überhaupt ein großartiger Abschluss. Dabei profitierte sie davon, dass zwei Niederländerinnen disqualifiziert worden waren.
«Diese Medaillen bedeuten mir sehr viel, gerade in dieser Zeit. Auch in der Corona-Pandemie habe ich voll durchtrainiert. Es war hart, aber das zahlt sich jetzt aus», sagte Seidel der Deutschen Presse-Agentur. Einen großen Anteil am Erfolg schreibt sie auch ihrem Mentaltrainer zu. Am Abend sollten die drei Medaillen auch ein wenig gefeiert werden. «Wir dürfen raus aus der Bubble und fahren ans Meer. Dort werden wir sicher auch mal anstoßen», sagte sie im ZDF.
Der zweite Platz im Mehrkampf war bereits die insgesamt sechste EM-Medaille für Deutschlands beste Shorttrackerin. Vor dieser EM hatte sie jeweils Bronze über 1000 Meter (2016 und 2018) sowie über 1500 Meter (2020) gewonnen. Die deutsche Staffel führte Seidel am Sonntag im B-Finale zum Sieg, womit das Team im Gesamtklassement auf Rang fünf landete. Star der EM war Olympiasiegerin Suzanne Schulting. Die Niederländerin setzte sich auf allen drei olympischen Distanzen durch und wurde auch überlegen Mehrkampf-Europameisterin.
Die deutsche Herren-Staffel hatte mit EM-Rang sechs gleichfalls zu überzeugen gewusst. Mehrkampf-Europameister wurde der Russe Semjon Jelistratow, Adrian Lüdtke aus Rostock belegte Rang 14, Christoph Schubert aus Dresden Platz 20.