Holte Silber im Super G: Romed Baumann. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Michael Kappeler/dpa)

Die 46. alpinen Ski-Weltmeisterschaften gehen zu Ende. Anfänglichen Wetterkapriolen folgen in Cortina d’Ampezzo spektakuläre Rennen und Bilder. Das deutsche Team verlässt die Dolomiten reich dekoriert. Die Highlights der WM im Überblick.

DIE DEUTSCHEN SILBER-STARS: Gleich dreimal durfte die deutsche Speed-Mannschaft in der ersten WM-Woche über Silber jubeln. Dem sensationellen zweiten Platz von Romed Baumann im Super-G folgten weitere von Kira Weidle und Andreas Sander jeweils in der Abfahrt. Und auch in der zweiten Woche schaffte es der Deutsche Skiverband nochmal aufs Podest: im Teamwettbewerb hinter Sieger Norwegen und Schweden. Es ist die beste deutsche WM-Bilanz seit acht Jahren.

DER DRAMATISCHE SCHMID: Im Parallel-Einzelrennen schlitterte er im kleinen Finale hauchdünn an Bronze vorbei und wurde Vierter; im Teamevent jubelte er als Schlussläufer der deutschen Riege über Rang drei; im Riesenslalom schied er als Drittschnellster des ersten Laufs im Finale aus. Alexander Schmid hat eine ereignisreiche WM und ein wahres Auf und Ab der Gefühle erlebt. Der Allgäuer hätte bei drei Starts drei Medaillen holen können. Am Ende wurde es immerhin eine.

DAS ENDE DER TITELHATZ: 30 Weltcup-Siege hatte Lara Gut-Behrami bei ihrer Anreise nach Italien bereits im Gepäck, aber noch keinen bei einer WM. In den Dolomiten schaffte sie den Erfolg – und das sogar gleich doppelt. Neben Gold im Super-G und im Riesenslalom gab es für die 29-Jährige zudem noch Bronze in der Abfahrt. Neben Mikaela Shiffrin (USA) und Katharina Liensberger (Österreich), die ebenfalls zweimal Gold und einmal Bronze holte, war sie DER WM-Star.

DER VERSPÄTETE GOLD-JUBEL: Die 23-jährige Liensberger gab nach dem Parallelrennen der Damen bereits Interviews, als sie erfuhr, dass sie nicht nur Silber, sondern sogar Gold gewonnen hat. Die Österreicherin schrie vor Freude, sank auf die Knie und vergoss Tränen. Zunächst war nur die Italienerin Marta Bassino als Siegerin ausgerufen worden, nach einem Jury-Entscheid wurden die zeitgleichen Athletinnen dann aber beide auf Platz eins gesetzt.

DIE IRRE RETTUNGSAKTION: Gäbe es einen Titel in der Kategorie Trickski, ginge er wohl nach Frankreich. Mit einer spektakulären Rettungsaktion verhinderte Maxence Muzaton in der Herren-Abfahrt einen schlimmen Sturz. Der 30-Jährige war bei mehr als 100 Stundenkilometern ins Straucheln geraten, hob kurz ab, drehte sich in der Luft, rutschte nach der Landung erst einige Meter rückwärts weiter, drehte sich dann erneut und fuhr wieder geradeaus. Irre!

DIE MEDAILLENSAMMLERIN: Einmal Gold, einmal Silber, zweimal Bronze – US-Superstar Shiffrin fuhr in jedem ihrer vier Rennen in Cortina aufs Podest. Bei insgesamt elf WM-Medaillen steht die 25 Jahre alte Ausnahmeathletin nun schon. In der ewigen Bestenliste hat damit nur Christl Cranz (Deutschland/15) mehr Einzelmedaillen gewonnen als die Amerikanerin. Auch wenn Shiffrin zum WM-Abschluss Gold im Slalom verpasste, setzte sie eine famose Serie fort: Der Torlauf war ihr zehntes WM-Rennen in Serie, bei denen sie stets eine Medaille gewann.

DIE LEIDEN DER GASTGEBER: Für die italienische Ski-Seele war es eine strapaziöse WM. Marta Bassino fuhr im umstrittenen Parallelrennen zwar glücklich zu Gold, blieb im Riesenslalom nach vier Saisonsiegen als 13. aber hinter den Erwartungen zurück. Federica Brignone redete sich nach Rang sechs im Parallelevent erst in Rage – und schied im Riesenslalom und Slalom dann jeweils aus. Dominik Paris verpasste als Fünfter im Super-G und Vierter in der Abfahrt das Podium zweimal knapp. Am drittletzten WM-Tag erlöste Luca de Aliprandini mit Silber im Riesentorlauf die italienischen Herren dann aber doch noch.

Von Christoph Lother und Manuel Schwarz, dpa

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