Die amerikanische Ausnahme-Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin hat sich nach ihrem Olympia-Debakel eindrucksvoll zurückgemeldet. Die 26-Jährige wurde beim Super-G in Lenzerheide Zweite hinter der Französin Romane Miradoli, die überraschend ihren ersten Weltcup-Sieg feierte.
Es war der erste Start Shiffrins seit den Winterspielen in China, bei denen sie in drei von sechs Rennen ausgeschieden und letztlich ohne eine einzige Medaille geblieben war. Dritte wurde Olympiasiegerin Lara Gut-Behrami aus der Schweiz. Die einzige deutsche Starterin, Kira Weidle, fuhr als Siebte ihr erstes Top-Ten-Ergebnis in dieser Disziplin überhaupt ein.
«Die Kira hat es wirklich gut gemacht – speziell auch nach dieser Vorgeschichte», sagte Damen-Bundestrainer Jürgen Graller der Deutschen Presse-Agentur. «Sie hat uns und sich selbst positiv überrascht. Hut ab.» Weidle war im Training in Crans-Montana vor gut einer Woche heftig gestürzt und hat nach wie vor Nackenschmerzen. Dennoch qualifizierte sie sich nun auch im Super-G für das Saisonfinale der besten 25 Athletinnen.
Mit den größten Applaus von den Zuschauern, unter ihnen der Schweizer Tennis-Star Roger Federer, erhielt die spürbar erleichterte Shiffrin. Durch ihr bislang bestes Super-G-Ergebnis der Saison übernahm sie im Gesamtweltcup die alleinige Führung vor der Slowakin Petra Vlhova, die diesmal nur auf Rang 18 landete – und das, obwohl Vlhovas Trainer Mauro Pini den Kurs gesetzt hatte. Mehrere Topfahrerinnen taten sich auf der anspruchsvollen Strecke schwer oder schieden wie die Olympia-Zweite Mirjam Puchner aus Österreich aus. Federica Brignone aus Italien sicherte sich als Neunte vorzeitig den Super-G-Gesamtsieg.