Ramona Hofmeister stieß einen grellen Jubelschrei aus und legte sich mit den Händen vor dem Gesicht in den Schnee. Die deutsche Vorzeige-Snowboarderin hat den Parallel-Riesenslalom von Rogla gewonnen und nun beste Chancen auf den erneuten Triumph im Gesamtweltcup.
Die kleine Kristallkugel in der Disziplinwertung hatte die Sportlerin aus Bischofswiesen schon vor dem Event in Slowenien sicher – mit einem famosen Wettkampf samt Herzschlagfinale gegen die russische Teenagerin Sofia Nadirschina untermauerte sie ihre Klasse.
«Absolut Hammer!», sagte Hofmeister nach dem dritten Erfolg dieses Winters und dem insgesamt 13. ihrer Karriere. «Ich kann das gar nicht beschreiben, es fühlt sich unglaublich an.»
Am Fuße des Hangs, wo zu Wochenbeginn noch die WM ausgetragen wurde und Hofmeister Silber im Parallel-Slalom holte, nahm sie breit grinsend die kleine Kugel entgegen. «Viele haben gesagt, so eine Saison wie letzten Winter hat man nur einmal im Leben. Ich wollte diese Leistung bestätigen – und bin sehr stolz darauf», sagte sie.
Nun kommt es in zwei Wochen bei ihr daheim in Berchtesgaden beim letzten Parallel-Slalom zum Showdown um die Gesamtwertung. 50 Punkte führt die Olympia-Dritte vor der erst 17 Jahre alten Nadirschina – ein dritter Platz reicht ihr für den Gesamtsieg. Bei der WM waren sowohl die Russin als auch Hofmeister ins Slalom-Finale gerast.
Neben dem tollen Erfolg von Hofmeister hatte Snowboard Germany am Samstag auch Enttäuschungen zu verkraften. Riesenslalom-Weltmeisterin Selina Jörg schied ebenso wie ihre formstarke Teamkollegin Cheyenne Loch in der Qualifikation aus, weil sich just kurz vor den beiden im Kurs ein Loch im Schnee auftat. «Das war richtig unfair», schimpfte Bundestrainer Paul Marks, gab sich nachher aber selbst die Schuld, seine zwei Schützlinge nicht mehr rechtzeitig gewarnt zu haben.
Für Jörg war der Wettkampf in Slowenien der vorletzte vor ihrem Karriereende. «So stellt man sich den letzten PGS natürlich nicht vor. Aber ich kann es verschmerzen», meinte die Allgäuerin Jörg.
Bei den Männern, wo kein Deutscher in die Finalläufe kam, gewann Lokalmatador Zan Kosir. Die Riesenslalom-Disziplinwertung ging an den Südtiroler Routinier Roland Fischnaller. In der Gesamtwertung haben beim Saisonfinale noch neun Fahrer die Chance auf die Kugel.