Die sensationelle Silber-Fahrt ihrer Teamkollegin Kira Weidle hatten die deutschen Speed-Asse im Livestream auf dem Handy von Andreas Sander verfolgt.
«Ein Traumlauf» sei das gewesen, sagte Romed Baumann. Zwei Tage nachdem der 35-Jährige selbst auf Platz zwei im Super-G gerast war, ließ Weidle in der Abfahrt der Damen die nächste Medaille für das deutsche Alpin-Team bei der WM in Cortina d’Ampezzo folgen. Und weil es gerade so gut läuft, wollen die Herren in der Abfahrt gleich nochmal Edelmetall nachlegen.
«Ich hoffe, dass unser Team ein Wörtchen um die Medaillen mitreden kann», sagte Baumann. Gut besetzt ist es auf jeden Fall. Neben dem Super-G-Vizeweltmeister und dem vier Jahre jüngeren Andreas Sander gehört auch Thomas Dreßen wieder dazu. Der fünffache Weltcup-Sieger bestreitet ausgerechnet bei der WM sein erstes Rennen in diesem Winter, nachdem er sich Ende November einer Hüft-Operation unterzogen hatte. Er sei «bereit» für das Comeback, sagte der 27-Jährige nach dem letzten Training, in dem er 1,10 Sekunden hinter dem Tagesschnellsten Dominik Paris aus Südtirol gelegen hatte.
Baumann, Sander, Dreßen – alle drei sind sie Kandidaten für die Top 5 und an einem richtig guten Tag sogar für mehr. Dazu kommt Dominik Schwaiger. Geht der deutsche WM-Wahnsinn also weiter? Schon jetzt ist der Deutsche Skiverband (DSV) bei den Titelkämpfen in Italien erfolgreicher als er es bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften in Are und St. Moritz war. Da hatte es jeweils eine deutsche Medaille gegeben. «Für uns ist es ein Traum», sagte DSV-Alpinchef Wolfgang Maier nach dem Weidle-Wunder am Samstag. «Wir sind halt super entspannt jetzt.» Aber nicht weniger ambitioniert.