Ein «verändertes Rollenverständnis» hat zum Vertrauensbruch zwischen dem Skiweltverband Fis und seiner langjährigen Generalsekretärin Sarah Lewis geführt.
Das sagte Alfons Hörmann, Mitglied des Fis-Councils, das am 9. Oktober überraschend die sofortige Trennung von Lewis beschlossen hatte. Die Britin erklärte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, sie wolle sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern.
«Sarah Lewis hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zweifellos mit hohem persönlichen Einsatz für den internationalen Skisport engagiert. Allerdings war deutlich erkennbar, dass sich ihr persönlicher Fokus verlagert hatte. Von der eigentlichen operativen Führungsaufgabe als Generalsekretärin hin zu einem Selbst- und Rollenverständnis, das zunehmend auf repräsentative Wirkung ausgerichtet war», sagte DOSB-Präsident Hörmann der dpa. «Dies führte zwangsläufig zu Diskrepanzen in der Zusammenarbeit und im weiteren Verlauf zu einem Vertrauensverlust des Präsidenten und des gesamten Vorstandsteams», ergänzte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes.
Der Fis-Vorstand sah angesichts des erst in acht Monaten geplanten nächsten Fis-Kongresses sofortigen Handlungsbedarf, um die Arbeit des Verbandes in den kommenden Monaten sicherzustellen. Bis zum geplanten Wahlkongress wird Präsident Gian Franco Kasper mit den zuständigen Direktoren der Fis das Tagesgeschäft koordinieren.
Dazu gehört auch die finale Vorbereitung auf die Nordischen Ski-Weltmeisterschaften Ende Februar in Oberstdorf. «Die Organisation ist glücklicherweise nicht auf Einzelpersonen ausgerichtet. Sowohl bei der Fis als auch in Oberstdorf arbeiten seit vielen Monaten gut funktionierende Teams. Die Trennung von Sarah Lewis wird die WM-Vorbereitung nicht weiter beeinflussen», sagte Hörmann, der langjährige frühere Präsident des Deutschen Skiverbandes.