Trotz des Vierfach-Triumphs für Anna-Lena Forster sind die Hoffnungen des Deutschen Behindertensport-Verbandes (DBS) für die Paralympics in Peking (4. bis 13. März) getrübt.
Es bleibe der Eindruck, «dass mit einem Ergebnis wie 2018 bei den Paralympics im südkoreanischen Pyeongchang (…) kaum zu rechnen ist», schrieb der Verband in einem Fazit der Schneesport-WM in Lillehammer. Bei den Spielen vor vier Jahren hatte der DBS sieben Mal Gold, acht Mal Silber und vier Mal Bronze geholt und Rang fünf im Medaillenspiegel belegt. In Lillehammer wurden Weltmeisterschaften im Ski alpin, Ski nordisch sowie Snowboard ausgetragen.
Forster, in Pyeongchang zweifache Goldmedaillen-Gewinnerin, hatte bei fünf Starts vier Siege eingefahren, im Riesenslalom verhinderte in Führung liegend ein Sturz den kompletten Triumph. Trotzdem erklärte Alpin-Bundestrainer Justus Wolf, die 26-Jährige aus Radolfzell sei «selbst mit ihrer Performance nicht so zufrieden» und habe «Luft nach oben». Forsters Hauptkonkurentin, die Japanerin Momoka Muraoka, hatte wegen der Pandemie auf die Reise nach Norwegen verzichtet. Zudem fehlte das komplette chinesische Team, das als Paralympics-Gastgeber stark eingeschätzt wird.
Ansonsten gab es für deutsche Athletinnen und Athleten einige Hoffnungsmacher, insgesamt aber eine mäßige Bilanz. Abseits von Forster gab es für die alpinen Starter nur noch einmal Bronze durch Anna-Maria Rieder in der Super-Kombination. Bei den nordischen Meisterschaften holte die Stuttgarterin Anja Wicker mit Gold im Biathlon-Sprint und Bronze im Langlauf die einzigen Medaillen. Die Snowboarder, deren drei Starter alle erstmals bei einer WM dabei, blieben erwartungsgemäß ohne Medaille.