Lena Dürr brüllte ihren Frust in den Himmel über Are. Rund einen Monat nach dem bitteren Slalom-Ergebnis bei den Olympischen Winterspielen in Peking konnte die deutsche Skirennfahrerin erneut eine Führung nicht ins Ziel retten.
Nachdem die Münchnerin nach dem ersten Durchgang das Feld noch mit 0,08 Sekunden angeführt hatte, reichte es beim Weltcup in Schweden nur für Platz fünf.
Der Sieg ging an die Österreicherin Katharina Liensberger, die sich noch von Platz fünf an die Spitze kämpfte. 0,34 Sekunden lag die Olympia-Zweite am Ende vor der Deutschen. Dritte wurde die Norwegerin Mina Fürst Holtmann, die erstmals in ihrer Karriere den Sprung auf ein Slalom-Podest schaffte.
Patzer verhindert Vorentscheidung
Dabei hätte Dürr schon im ersten Durchgang für eine Vorentscheidung sorgen können. Aber durch einen dicken Patzer im unteren Streckenabschnitt verspielte sie eine deutlich bessere Ausgangsposition und einen Vorsprung von zwischenzeitlich 0,45 Sekunden.
Dennoch reichte die Fahrt der Technik-Spezialistin, um bei ihrem «Lieblingsstopp im ganzen Jahr» als Gejagte in den Finaldurchgang zu starten. Lange sah es auch nach dem ersten Weltcup-Sieg für die 30-Jährige aus, doch eine erneut schwächere Phase kurz vor dem Ziel kosteten sie am Ende einen Podestplatz. Schon bei Olympia war die Deutsche nach ihrer Führung auf Platz vier zurückgefallen.
Auch wenn sich Dürr zunächst sichtlich ausgepowert und enttäuscht auf ihre Ski stützte, stand am Ende das sechste Top-5-Ergebnis in dieser Saison. Beim Saisonfinale in der kommenden Woche in Frankreich gehört sie weiterhin zu den Favoritinnen.
In Emma Aicher und Jessica Hilzinger komplettierten die zwei übrigen DSV-Starterinnen am Samstag das gute Gesamtergebnis aus deutscher Sicht. Die 18 Jahre alte Aicher fuhr in ihrem Geburtsland auf Platz 18. Hilzinger belegte Rang 21.