Kira Weidle schüttelte im Zielraum den Kopf, verließ das Fassatal aber dennoch erhobenen Hauptes.
Ihr enttäuschender 24. Platz im Super-G konnte nicht mehr darüber hinwegtäuschen, dass sich die Starnberger Skirennfahrerin in der Weltspitze der alpinen Speed-Spezialistinnen etabliert hat. In den beiden Abfahrten in Val di Fassa am Freitag und Samstag war sie zuvor auf die Plätze vier und drei gefahren – und hatte dadurch zwei Wochen nach dem Sensations-Silber bei der WM in Cortina d’Ampezzo ihre derzeitige Topform bestätigt.
Ein «wirklich cooler Tag» sei das gewesen, betonte Weidle nach ihrem dritten Platz am Samstag. Zum insgesamt dritten Mal in ihrer Karriere war sie da auf ein Weltcup-Podest gerast – und erstmals seit ihrem dritten Rang beim Heimrennen in Garmisch-Partenkirchen vor mehr als zwei Jahren. «Die Piste liegt mir, obwohl ich jetzt nicht wirklich perfekt gefahren bin», sagte die 25-Jährige über ihre famosen ersten beiden Vorstellungen auf der verhältnismäßig kurzen «La Volata», auf der ihr in den Abfahrten nur kleinere Fehler unterlaufen waren. Die Schweizerin Lara Gut-Behrami hatte auf der Piste gleich zweimal triumphiert.
Im Super-G am Sonntag, bei dem die Italienerin Federica Brignone ihren 16. Weltcup-Erfolg und die zweitplatzierte Gut-Behrami bereits zum dritten Mal die kleine Kristallkugel für den Gesamtsieg in dieser Disziplin holten, fuhr Weidle dann nur noch hinterher. Mit der kurvigeren der beiden Speeddisziplinen kommt sie trotz ihrer aktuell pfeilschnellen Skier, von denen sie schon bei ihrer Silberfahrt in Cortina profitiert hatte, nicht so gut zurecht.
Im Fokus standen beim Abschluss des Weltcup-Wochenendes in Val di Fassa aber ohnehin zwei ganz andere Athletinnen – und das unfreiwillig. Sowohl die Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie als auch die Österreicherin Rosina Schneeberger stürzten heftig und zogen sich schwere Verletzungen zu. Beide mussten mit dem Hubschrauber abtransportiert und das Rennen jeweils länger unterbrochen werden.
Die Norwegerin Lie verkantete, hob ab und schlug kopfüber in den Fangzaun ein. Da sich ihre Skier nicht lösten, verdrehte sie sich dabei die Beine. Sie schrie vor Schmerzen. Medienberichten zufolge soll sie einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten haben. Kurz nach der 22-Jährigen war auch noch die Österreicherin Schneeberger in die Streckenbegrenzung gekracht. Auch die 27-Jährige zog sich einen Unterschenkelbruch zu, wie ihr Verband auf dpa-Nachfrage bestätigte.
Für die deutschen Alpin-Herren um Alexander Schmid endete die Rückkehr in den Weltcup-Alltag indes zwar nicht schmerzhaft, aber enttäuschend. Der Top-Ten-Kandidat aus dem Allgäu schied beim Riesenslalom in Bansko am Sonntag im zweiten Durchgang aus. Nach dem ersten Lauf war Schmid noch Siebter gewesen. Schon beim ersten Riesenslalom in Bulgarien tags zuvor war er trotz eines beherzten Auftritts im zweiten Lauf noch von Rang sieben auf elf abgerutscht.
Schmids Teamkollege Stefan Luitz belegte bei den Siegen des Kroaten Filip Zubcic und des französischen Weltmeisters Mathieu Faivre die Plätze 14 und 19. Bastian Meisen schied in beiden Rennen aus.