Deutsche Hoffnung auf einen Sieg bei der Vierschanzentournee: Andreas Wellinger. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Urs Flueeler/KEYSTONE/dpa)

Skispringer Andreas Wellinger ist nicht genervt von anhaltenden Fragen nach dem ersten deutschen Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee seit 22 Jahren.

«Wir sind ja froh, dass wir zu dieser Zeit im Jahr die Aufmerksamkeit haben und uns viele Sportbegeisterte zuschauen», sagte der 28-Jährige in einem Interview der «Bild am Sonntag». «Und weil wir den Tourneesieg genauso wollen wie jeder Zuschauer.» 

Zuletzt hatte in Sven Hannawald zum Jahreswechsel 2001/2002 ein deutscher Skispringer die traditionelle Tournee gewonnen. Sie beginnt diesmal am Donnerstag mit der Qualifikation in Oberstdorf, danach folgen die Springen in Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen, wo die Tournee am 6. Januar endet.

Der eigenen Rolle bewusst

«Wir wollen, dass endlich mal wieder am 6. Januar ein Springer mit einer deutschen Fahne ganz oben stehen darf. Wir waren ja sehr, sehr oft nah dran», betonte Wellinger. Für ihn werde es leichter, weil er wisse, was auf ihn zukomme. «Und weil ich mittlerweile schon oft in verschiedenen Situationen war: in der Außenseiterrolle oder auch in der Favoritenrolle.»

Der Olympiasieger hat sich von den Folgen eines Kreuzbandrisses mittlerweile komplett erholt und gilt neben Karl Geiger und dem in diesem Winter erstaunlich starken Routinier Pius Paschke als deutscher Hoffnungsträger.

Er sei extrem stolz, dass er nie aufgegeben habe, sagte Wellinger und betonte: «Ich hatte tatsächlich nie Zweifel.» Er habe immer gewusst, dass er wieder zurück auf die Schanze und zurück an die Spitze wolle. «Ich habe weitergemacht, weil ich wusste, ich kann’s. Und weil ich immer Spaß daran hatte.» Sollte der Spaß verloren gehen, werde er es bleiben lassen. «Egal, wie gut ich zu dem Zeitpunkt bin», betonte Wellinger.

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