Im Wirbel um die abgesagte Medaillenzeremonie im olympischen Eiskunstlauf-Teamwettbewerb hat IOC-Chef Thomas Bach die verärgerte US-Mannschaft zu einer Aussprache getroffen.
Details zu dem Gespräch infolge der Doping-Affäre um die Russin Kamila Walijewa wollte Mark Adams, Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees, in Peking nicht nennen. Die Nachrichtenagentur AP berichtete, Bach habe dem US-Team anstelle ihrer Silbermedaillen vorläufig olympische Fackeln als Geschenk bis zur Klärung des Dopingfalls angeboten.
Hintergrund ist der positive Doping-Test der 15 Jahre alten Walijewa, die das russische Team zu Gold geführt hatte. Das Dopingvergehen aus dem Dezember war erst nach dem Team-Finale bekannt geworden. Die Medaillenübergabe für die Mannschaften wurde deshalb abgesagt. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte der Europameisterin in einem Eilverfahren danach erlaubt, auch am Damen-Einzel teilzunehmen. Das IOC beschloss daraufhin, dass es auch für den Fall eines weiteren Medaillengewinns von Walijewa keine Siegerehrung geben wird.
Die Athletenvertretung des Olympischen Komitees der USA hatte dies scharf kritisiert. Nun kam es zum Treffen mit Bach. «Die Einzelheiten sollten unter den Beteiligten bleiben», sagte IOC-Sprecher Adams. Bach habe mit dem US-Team sprechen wollen, «um zu erfahren, was sie wirklich wollen, wie sie sich wirklich fühlen», sagte Adams.
Auch mit dem Bronze-Gewinner Japan habe das IOC in der Sache Kontakt aufgenommen. Das japanische Team habe aber signalisiert, den Beschluss des Dachverbands zur Absage der Medaillenzeremonien «voll und ganz zu respektieren» und kein Treffen gewünscht, sagte Adams.