Lena Dürr beim Slalom in Aktion (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa)

Ihre Freudentränen konnte Lena Dürr nicht mehr zurückhalten. Umringt von ihren Teamkolleginnen, ließ die deutsche Skirennfahrerin nach ihrem wohl größten Karriere-Erfolg den Gefühlen freien Lauf.

«So geil, wir haben schon alle zusammen geheult», sagte die Münchnerin in der ARD nach ihrem überraschenden dritten Platz beim Slalom-Weltcup in Levi. Es sei Zeit geworden, endlich mal unter die besten Drei zu fahren.

Glückwunsche gab es für die Sportlerin vom SV Germering auch von Gesamtweltcupsiegerin Petra Vlhova, die den Lappland-Torlauf zum dritten Mal in Folge gewinnen konnte. Zweite wurde die zweimalige Olympiasiegerin und Sölden-Gewinnerin Mikaela Shiffrin. «Die haben auch gesehen, dass ich immer wieder gute Fahrten hatte, aber es nie gereicht hat», sagte eine strahlende Dürr.

Olympia-Quali in der Tasche

Nach ihrem besten Ergebnis in einem Torlauf-Rennen kann die 30 Jahre alte Technik-Spezialistin auch für Olympia planen. Ein Top-8- oder zwei Top-15-Plätze sind im Verlauf der Saison nötig, um die nationale Norm für die Winterspiele in Peking zu knacken.

Seit über zehn Jahren mischt Dürr schon im Alpin-Zirkus mit. Der Sieg beim Parallel-Slalom 2013 in Moskau war ihr bislang größter Erfolg. «Aber bei so einem richtigen Slalom ist es schon nochmal ein anderes Gefühl», berichtete die Deutsche, die ihren guten siebten Platz aus der Vorwoche in Lech noch einmal toppen konnte.

«Das war skitechnisch eine super Vorstellung», lobte Damen-Bundestrainer Jürgen Graller seine Athletin. Schon im Training habe sich abgezeichnet, dass viel möglich sei. «Extrem gut, das ist das erste Podium für uns seit acht Jahren im Slalom», sagte Graller.

Aicher beim zweiten Rennen auf Rang 14

Neben Dürr überzeugte aus dem fünfköpfigen deutschen Ski-Aufgebot vor allem die erst 18-Jährige Emma Aicher mit einem guten 14. Platz. «Hut ab, für das zweite Weltcup-Rennen sehr cool und kaltschnäuzig gefahren», analysierte Graller. Vergangenen Winter war Aicher bereits überraschend für den Parallel-Teamwettbewerb bei der WM in Cortina d’Ampezzo nominiert worden und holte mit der deutschen Riege Bronze.

«Schon ziemlich cool. Darauf war ich gar nicht vorbereitet», wunderte sich Aicher selbst ein wenig über ihre grandiose Aufholjagd. Der Youngster war mit Startnummer 60 in den Wettkampf gestartet.

Jessica Hilzinger fuhr mit Platz 25 ebenfalls in die Punkteränge. Marlene Schmotz und Andrea Filser hatten das Finale der besten 30 knapp verpasst. An diesem Sonntag (10.30/13.30 Uhr/ARD und Eurosport) steht in Lappland ein weiterer Slalom der Damen auf dem Programm.

Von Jordan Raza, dpa

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